Das Thema Nachhaltigkeit treibt bundesweit die Kulturszene und Kulturverwaltungen um. In diesem spannenden Webinar des Deutschen Instituts für Urbanistik mit einem hochkarätig besetzten Referenten-Panel ging es um die Frage: Was kann Kultur für die Nachhaltigkeit unserer Städte und für die Stadtentwicklung tun? Michaela Stoffels, die Kulturreferentin des Deutschen Städtetags, stellte in ihrem Grußwort klar, dass nachhaltiger Wandel durch Kultur eine Kernaufgabe der Städte sei und Kultur hier die Rolle eines „game changers“ einnehme. Denn sie übe einen maßgeblichen Einfluß auf Haltung- und Handlungsänderung aus. Und zwar jenseits von ökologischer und ökonomischer Kompetenz, sondern im Sinne sozialer Nachhaltigkeit. Hier spiele die kulturelle Bildung mit ihren Potenziale, Lebens- und Zukunftskompetenzen zu fördern, eine entscheidende Rolle.
Tobias Knoblich, Dezernent für Kultur und Stadtentwicklung der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt und Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft referierte über neue kulturpolitische Erzählungen wie zum Beispiel die Narrative des Innehalten und Bescheidnes, also Suffizient anstelle von Effizienz.
Diese neuen Narrative verlangen Umdenken, Offenheit und Transparenz, Experimentierfreude und eine Fehlerkultur, bei der sich die beteiligten Institutionen als lernende Organisationen verstehen, die angesichts tiefgreifender Transformationsprozesse resistent sind und Fähigkeiten entwickeln, den Wandel zu gestalten. Eine Vielzahl von Pilotprojekten wurden vorgestellt, die mit unserem Projekt „Raum 243“ die Menschen- und Werteorientierung, die agile Herangehensweise und das Aushalten nicht absehbarer Ergebnisse gemeinsam haben. Ferner die Einsicht, dass Nachhaltigkeit einen langen Atem und Führungsqualitäten nach dem Governance-Modell braucht. Diese bindet zivilgesellschaftliche Akteur:innen mit ein und zeichnet sich durch hohe Gemeinwohlorientierung aus.
Wir sehen uns nach diesem lehrreichen Tagungsinput auf unserem Weg bestätigt, mit „Raum 243“ das Stadtmuseum in einem ersten Schritt zu einem Ermöglichungs- und Potenzialentfaltungscampus zu „programmieren“, als Ort gemeinschaftlicher Erfahrungen und zivilgesellschaftlichen Lernens. Wir sind hoch motiviert, diesen Prozess weiter voran zu treiben.