Das Modell des zerstörten Pforzheims im Stadtmuseum übt auf Jugendliche eine große Faszination aus. Dennoch lernen die meisten Pforzheimer Schüler:innen die Geschichte des Zweiten Weltkriegs ohne lokalen Bezug kennen.
Deshalb haben wir gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, dem Stadtarchiv, einen innovativen Projekttag konzipiert, bei dem sich Neuntklässler:innen an mehreren Stationen (Schule, Wallberg, Stadtmuseum und Stadtarchiv) in einem eigens entwickelten Spiel mit dem Nationalsozialismus und der Zerstörung Pforzheims am 23. Februar 1945 auseinandersetzen. Sie begeben sich im Rahmen dieses Spiels mit historischen Quellen auf eine Zeitreise und recherchieren das Schicksal einer Familie in den Wirren des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs. Mit Hilfe von Augmented Reality setzen sie sich aktiv und produktiv mit den Botschaften der Stelen auf dem Wallberg auseinander und erleben das Modell des 23. Februar sowohl physisch als auch virtuell mit zahlreichen darüber gelegten Informationsebenen. Aus diesen erhalten sie eine Vielzahl von Hinweisen für ihre weitere Recherche. Sollten sie einmal nicht weiterkommen, unterstützt ein speziell für das Spiel entwickelter Chatbot die jungen Forscherinnen und Forscher. Der erste Test mit unserer Partnerschule, dem Kepler Gymnasium, verlief vielversprechend. Die Spielidee kam sehr gut an. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus der ersten Testphase wurden ausgewertet um darauf aufbauend inhaltliche und organisatorische Verbesserungen vorzunehmen. Dann geht es in die nächste Testschleife des nach dem Design-Thinking-Ansatz konzipierten Projekts.
Ein herzliches Dankeschön an die Geschichtslehrkräfte Frau Reifurth und Herrn Heid für ihre große Bereitschaft, dieses innovative Bildungsformat mit uns zu erproben. Am 3. Mai starten wir mit verändertem Ablauf und zahlreichen Anpassungen in die zweite Erprobungsrunde mit einer weiteren 9. Klasse des Keplergymnasiums. Wir sind schon sehr gespannt!