Im Schatten des Unrechtsstaats
Projekttag “23. Februar”
Gemeinsam auf Spurensuche durch Pforzheim
Schüler:innen erkunden in Kleingruppen Stadtarchiv, Wallberg und Stadtmuseum.
Sie rekonstruieren durch ein historisches Detektivspiel die Geschichte der fiktiven Familie Steiner von der Zeit des Nationalsozialismus bis in die Gegenwart.
Im Stadtarchiv lernen sie den Umgang mit historischen Quellen und auf dem Wallberg erleben sie die Ausmaße der Zerstörung von Pforzheim und erweitern das Mahnmal virtuell um ihre eigenen Gedanken.
Mit unseren ausführlichen Materialien für Lehrkräfte kann der Projekttag mit geringem Aufwand vorbereitet werden.
Der Projekttag im Überblick
Wie ist der Ablauf?
Während des eintägigen Abenteuers durchleuchten die Jugendlichen in Kleingruppen an vier verschiedenen Stationen – Schule, Stadtarchiv, Wallberg und Stadtmuseum – ein bewegendes Familienschicksal aus der Ära des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs, dessen Nachwirkungen bis heute spürbar sind.
Die notwendigen Fähigkeiten für den Umgang mit Quellen und historischen Dokumenten eignen sich die Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines vorbereitenden „Tutorials“ im Stadtarchiv an. Auf dem Wallberg erleben sie die Ausmaße der Zerstörung von Pforzheim und erweitern das Mahnmal virtuell um ihre eigenen Gedanken. Im Anschluss erforschen die Jugendlichen eine bewegende Familiengeschichte im Stil eines historischen Detektivspiels. Der Tag wird von einer museumspädagogischen Fachkraft begleitet.
Organisatorisches
Wie lange dauert der Projekttag?
Der Projekttag beginnt mit der ersten Stunde und endet um ca. 15 Uhr.
Gibt es Pausen während des Spiels?
Ja, es sind mehrere Pausen geplant, einschließlich einer halbstündigen Mittagspause.
Welche Ausstattung wird benötigt?
In der Schule sollte die Möglichkeit zum Abspielen eines Webvideos bestehen. Tablets und weitere benötigte Materialien werden vom Kulturamt, dem Stadtarchiv oder dem Stadtmuseum bereitgestellt.
Wo finde ich weitere Informationen oder Materialien zum Spiel?
Laden Sie hier die Handreichung für Lehrkräfte herunter. Ein Materialpaket erhalten Sie nach Anmeldung von der Abteilung Kulturelle Bildung.
Kosten
Die Teilnahme ist kostenlos. Essen und Getränke sind nicht im Preis enthalten. Daher sollte ein Vesper oder Kleingeld für ein Mittagessen beim Bäcker mitgebracht werden.
Aufgaben der Lehrkraft
Die Lehrkraft gestaltet einen Unterrichtseinstieg auf der Grundlage des Ablaufplans im Handbuch. Das Spielmaterial sollte im Vorhinein gelesen werden, sodass die Lehrkraft die Schüler:innen während des Prozesses unterstützen kann. Ein Elternbrief ist im Materialpaket enthalten.
Bezüge zum Bildungsplan
Zirkel historischen Denkens
Mit Blick auf den Bildungsplan orientiert sich der Projekttag inhaltlich an den Konsequenzen, die sich aus den nationalsozialistischen Verbrechen ergeben, mit besonderem Blick auf die Lokalgeschichte Pforzheims und den Widerstand.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Anbahnung vielfältiger prozessbezogener Kompetenzen im Kontext der Leitperspektive „Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt“ sowie auf den Kompetenzen historischen Denkens (s. Abbildung). Gerade das Thema Widerstand knüpft an die Auseinandersetzung mit Deutungsmustern und Normen an, die in der Geschichte sowohl Beispiele für Intoleranz als auch für gegenseitigen Respekt und Akzeptanz von Vielfalt sind.
Der Projekttag stellt darüber hinaus eine enge Verbindung zwischen Kompetenz- und Problemorientierung her, indem er einen Kreislauf analog zum hermeneutischen Zirkel durchläuft. Dabei wird durch eigenes Handeln ein vielfältiger Verstehens- und Kompetenzaneignungsprozess in Gang gesetzt, der mit einer Frage bzw. einem Problem beginnt und mit einer Antwort bzw. einer Problemlösung endet. Wie beim hermeneutischen Zirkel können nach einem Durchgang neue Fragen entstehen, die den Verstehensprozess erneut in Gang setzen.
Mit meiner Klasse teilnehmen
Entwicklung, Konzeption und Gestaltung des Projekttags sowie der dazugehörigen App durch Autenrieth & Partner in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Pforzheim, Stadtarchiv Pforzheim und dem Kepler-Gymnasium Pforzheim.