Beitrag auf Fachkonferenz

von | Sep 25, 2023

Unter der Überschrift „Wohlfühlen im Museum“ stand die dreitägige Jahrestagung des Bundesverbands Museumspädagogik e.V. im Haus der Geschichte in Bonn. Die hervorragenden Keynotes, zum Teil via Zoom aus den USA zugeschaltet, waren ein einziges Plädoyer für das Öffnen der Museen und ihre gesellschaftliche Relevanz! „The museum is not about objects. It’s about peoples, and it’s about relations”, brachte es Mike Murawski auf den Punkt. Und wir erfuhren, dass sich das Wohlfühlen im Museum auch finanziell rechnet, wie John Falk von der Oregon State University anhand seiner empirischen Forschungen zeigen konnte. Fazit: Eine inspirierende Tagung mit vielen wertvollen Impulsen und Gelegenheiten, bundesweit bestehende Netzwerke zu pflegen und neue zu knüpfen.
Wir hatten uns mit dem Workshop-Angebot „Das WIR im Museum entdecken – aber wie? Zwischen ICH, WIR, ES und dem GLOBE – Was braucht es, um mit der Zielgruppe vertrauensvoll zusammenzuarbeiten?“ für das Praxis-Panel beworben und wurden zu unserer großen Freude ins Programm aufgenommen.
Die Ankündigung lautete: Das nachhaltige Museum setzt auf Kommunikation, Kooperation und Partizipation. Wohlfühlen, Vertrauen und Beziehungsaufbau sind Grundvoraussetzungen dafür. „Raum 243“ im Stadtmuseum Pforzheim geht dazu neue Wege. Im Workshop erproben wir gemeinsam eine Auswahl von Methoden und überlegen, wie sie für die jeweiligen Arbeitskontexte einsetzbar sind.“
Claudia Baumbusch reiste nach Bonn und leitete den Workshop mit 17 Teilnehmenden. Sie setzte dabei das Konzept des lebendigen Lernens und Leitens aus der Themenzentrierten Interaktion (TZI) ein. Der 90minütige Workshop in der Lounge im Haus der Geschichte, die mit ihrer Gestaltung und Möblierung ein Wohlfühlort per se ist, war ein voller Erfolg. Nach drei intensiven Arbeitsphasen in Kleingruppen folgte eine Kurzpräsentation unseres Projekts „Raum 243“, von dem alle Teilnehmenden tief beeindruckt waren. Die nachstehende Auswahl von Resonanzen auf den Moderationskarten aus der Abschlussrunde zum Thema „Was nehme ich heute mit?“ dokumentiert die vielfältigen Impulse, welche die Teilnehmenden erlebt haben.

VERTRAUEN. Aufbau und Pflege als Schlüssel
Neue aktivierende Methode (TZI)
Ständiger Austausch
WIR? Wie viele ICHs?
Augenhöhe. Wir? Wir!
Aushandlungsprozesse. Augenhöhe = Wir?
So viele unterschiedliche Perspektiven
Reden über sich selbst
Beziehungsarbeit
Ins Handeln kommen

Von den zahlreichen Feedbacks seien hier nur drei angeführt:
“Es gab eine direkte Verbindung von den Methoden zu den Inhalten; das Ergebnis ist ein Prozess und der Weg dahin auch.”
“Ich habe heute methodisch viel von dir gelernt. Die Art, wie du die Module hintereinander aufgebaut hast, das muss ich mir nicht nur merken, das möchte ich lernen.”
“Dass die Gespräche auch erbracht haben, dass man mit vielen Herausforderungen nicht alleine ist.”

Wir sind hoch beglückt, dass uns die Tagung den Rahmen bot, „Raum 243“ vor einem hochkarätigen Fachpublikum zu präsentieren. Dass die Bundeskunsthalle mit ihrem Outreach-Projekt „Salon 53177“ ein ähnliches Projekt am Start hat, haben wir erst am nächsten Tag bei den Exkursionen erfahren, wo wir mit den Verantwortlichen intensiv in den Austausch gekommen sind. Es bestätigt uns sehr auf dem von uns eingeschlagenen Weg und der Entscheidung, „Raum 243“ über den Förderzeitraum hinaus und auf jeden Fall bis Ende 2024 fortzuführen. Dazu begeben wir uns jetzt auf Drittmittelsuche für die Honorare der Betreuenden.